Praxis

Achtsamkeit als Meditationsform kommt aus der östlichen Tradition, spezieller gesagt aus dem Buddhismus. Natürlich muss man aber kein Buddhist sein, um Achtsamkeit praktizieren zu können. Achtsamkeit versteht sich als reines Beobachten der jeweils gegenwärtigen Erfahrung, im Außen wie im Innen, ohne irgendwelche Wertungen oder Urteile.

Achtsamkeit kann man durch bestimmte formale Praktiken üben (Sitzen in Stille, Fokussierung, Gehmeditation) oder mittels geführter Meditationen oder auch Partnerübungen erfahrbar machen, mitsamt der Erkenntnisse zur eigenen Personen, die das mit sich bringt.

Meinem Verständnis nach geht es jedoch vor allem um die Veränderung der eigenen Haltung gegenüber Erfahrungen, welcher Natur diese auch immer sein mögen. Mit der Kultivierung von Qualitäten wie Anfängergeist, Nicht-Bewertung und Akzeptanz ändert sich das eigene Welterleben ganz immens – die immer weitergehende Erschließung dieses Potentials interessiert mich besonders.

Achtsamkeitstraining führt – inzwischen wissenschaftlich erwiesen – zu mehr Ruhe und innerem Frieden, zu mehr Überblick und Selbstregulationsmöglichkeiten im Alltag (damit auch zu mehr Effektivität), befördert die Entwicklung von Mitgefühl und stärkt die eigene Präsenz. Und es macht die feineren Ebenen der menschlichen Existenz zugänglich, stellt Kontakt zur spirituellen Dimension her und macht die Realität der Verbundenheit allen Lebens spürbar.