Achtsamkeitstraining ist für jeden empfehlenswert. Das bewusste Erleben des gegenwärtigen Augenblicks, ohne in Wertungen zu verfallen, die auf erwünschten Ergebnissen oder Prägungen aus alten Erfahrungen beruhen, verschafft Klarheit und Entscheidungsfreiheit. Mit anderen Worten gesagt: im Auge des Sturms herrscht Ruhe.
Achtsamkeit beinhaltet geistiges Training, ohne den Leib außer Acht zu lassen. Für den einen mag es zunächst um ein Ordnen des eigenen Gedankenwirrwarrs gehen, für einen anderen kann Achtsamkeit erst der Weg in wirkliche Körpererfahrungen sein, erst die wirkliche Ankunft in der physischen Welt. Achtsamkeit richtet sich an dem aus, was gerade ist. Befördert Desidentifikation mit (einschränkenden) Persönlichkeitsanteilen, eröffnet den Blick aus einer höheren und weiteren Perspektive, kann Zugang zu feineren Wahrnehmungsdimensionen eröffnen und spirituelle Erfahrungen der Verbundenheit mit allem Leben schenken.
Ganz praktisch sind die ersten erlebbaren Erfahrungen oft eine Entschleunigung des Alltagsbewusstseins und das Verfügen über neue Wege zu mehr Ruhe und Gelassenheit, ein größeres Entscheidungsspektrum und mehr Übersicht. Auch zur Unterstützung von Genesungsprozessen, vor allem bei Erkrankungen, die durch Stress und Überlastung bedingt sind, hat sich Achtsamkeitstraining (z.B. Mindfulness-Based Stress Reduction nach Jon Kabat-Zinn) bewährt.
Literatur: Weiss/Harrer/Dietz, Das Achtsamkeitsbuch
Weiss/Harrer/Dietz, Das Achtsamkeits-Übungsbuch: Für Beruf und Alltag
Jack Kornfield, Das weise Herz
Jon Kabat-Zinn, Gesund durch Meditation. Das große Buch der Selbstheilung.
Claudine & Henri Czechorowski, Das Praxisbuch der Meditation